Wer Maria Gorbunova trifft, spürt gleich eines: viel Energie. Selbst über den Bildschirm im Videocall versprüht sie sie. Liegt es daran, dass die 37-Jährige mit dem strahlend roten Top und den wachen Augen unter den blonden Ponyfransen immer ausgeschlafen ist? Dass sie schon einen Cappuccino getrunken hat? Oder einfach daran, dass sie das tut, wofür sie brennt. Eine Coach zu sein.
"Ich höre auf meine innere Stimme", sagt Maria. Ihre innere Stimme sagt: "Du bist eine Eule. Zwing' Dich nicht, früh aufzustehen." Also macht Maria keine Termine vor elf. Die Stimme sagt: "Gönn' Dir jeden Morgen einen Cappuccino. In Ruhe. Bevor Du in den Tag startest." Also trinkt Maria jeden Morgen einen Cappuccino. Aber das Wichtigste, was diese innere Stimme sagt: "Ich möchte Coach sein - und nichts anderes." Und auch das macht Maria, mit aller Konsequenz und Energie.
Maria hat nicht immer auf ihre innere Stimme gehört, auch wenn die Stimme immer da war. Maria hörte auf ihren Vater: "Das Ziel in Deinem Berufsleben muss sein, Vorstand in einem Konzern zu werden. Alles andere bedeutet, gescheitert zu sein." Als er das zu ihr sagte, war Maria acht Jahre alt. Und sie tut in Folge alles, um dem großen Leistungsanspruch ihrer Akademikerfamilie gerecht zu werden. Sie betreibt Leistungssport, schließt ihr Studium in Rekordzeit ab, bekommt gute Positionen als Unternehmensberaterin und wird schließlich Abteilungsleiterin bei einem großen deutschen Online-Händler. Für die innere Stimme hat sie kein Ohr. Bis sie ein schrecklicher Schicksalsschlag trifft: Ein schwerer Autounfall, der sie fast das Leben kostet. Alles auf null. Kein hektischer Alltag, keine Termine und heftige Schmerzen. Auf einmal ist es still. Die innere Stimme ist nicht mehr zu überhören. Sie fragt: "Warum habe ich überlebt?"
Maria beschließt, Antworten zu suchen. Je länger sie sich ihrem Inneren widmet, desto mehr erfährt sie. "Ich bin jede Woche mehr aus dem Kopf ins Herz gekommen", sagt sie. Zuerst hat die Stimme allerdings kaum Antworten, dafür viele weitere Fragen parat: "Warum bin ich nicht erfüllt im Beruf? Was fehlt mir denn genau? Was möchte ich wirklich tun?" Maria begibt sich weiter auf die Suche nach Antworten. So konsequent, wie sie vorher ihre Karriereziele verfolgt hat. Sie besucht Seminare und Fortbildungen, arbeitet mit Coaches und findet Inspiration unter anderem in den Kursen von John Strelecky ("Das Café am Rande der Welt"). Und sie findet ihre Antwort: "Ich möchte mit Menschen arbeiten. Ich möchte ihnen keine Präsentationen vorstellen oder ihnen Berichte vorlegen. Ich möchte mir einen Menschen anschauen. One-to-One – und für sein Leben einen Unterschied machen."
Heute ist Maria Purpose Business Coach. "Ich helfe so Menschen, ein sinnerfülltes, freies und selbstbestimmtes Leben zu erschaffen", sagt sie.
Sie ist sich sicher, ihre Berufung gefunden zu haben. Sie nutzt ihre Erfahrungen aus dem Online-Business, um sich am Markt zu positionieren:
"Ich bin nicht nur Berufungscoach, sondern ich helfe meinen Kunden, die sich selbständig machen wollen, auch, ein sehr erfolgreiches Business mit dem richtigen Money-Mindset aufzubauen." Dabei spricht sie mit ihrem Angebot nicht einfach alle an. "In meinem Kopf habe ich einen Traumkunden. Den möchte ich erreichen. Wer sich von meinen Internetauftritt, meinen Posts und meinen Videos angesprochen fühlt, mit dem werde ich auch erfolgreich zusammenarbeiten können", sagt sie, "auch meine potentiellen Kunden sollten auf ihre innere Stimme hören, wenn sie sich einen Coach suchen. Schließlich hat mich meine Intuition immer zu den richtigen Menschen geführt."